Sag, was Du brauchst: 10 Ideen für mehr Action auf Facebook

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Es gibt Unternehmen und Personen, die posten auf Facebook nur einmal, dass ihr Onlinekurs, Ihr Seminar oder ihr neues Produkt startet und schon ist alles ausverkauft. So wie Christina Emmer es hier schon einmal bei uns berichtet hat. Und dann gibt es Unternehmen, die auch nach dem dritten Post immer noch keine Reaktion haben. Genauso kann es sein, dass manchmal ein banales Foto vom Ausflug am Wochenende viele Kommentare und Likes bekommt, während der aufwendige Podcast nur wenige Reaktionen bekommt.

Ich kenne das und Du vermutlich auch. Es ist komplett normal und kommt bei allen vor.

Erfolg auf Facebook hat ursächlich mit drei Dingen zu tun: Sog, Call to Action und Action.

Sog erzeugst Du, in dem Du gute Inhalte produzierst und diese auch auf Facebook bekannt machst. Wenn Du kreativ bist und regelmäßig Neuigkeiten veröffentlichst, wirst Du Sog erzeugen. Aber vermutlich nicht über Nacht und nicht ohne Aufwand.

Aber egal wie viel Sog ich auch erzeugte, ich verkaufte zu wenig. Zu wenig Bücher. Zu wenig Einzelcoachings. Zu wenig Seminarplätze. Einfach zu wenig.

Warum?

Weil ich nicht klar sagte, was ich gerne möchte. Der “Call to Action“ ist daher zu einer meiner Leidenschaften geworden. Das klare sagen, was man braucht, was man sich wünscht von den Fans. Und darum geht es im heutigen Beitrag.

Bevor wir jetzt hier gleich einsteigen in die “Call to Action”-Techniken, musst Du aber noch drei Wichtige Punkte kennen:

  • Denke weiter als nur Facebook.

Social Media viel mehr ist als nur Facebook. Da gibt’s noch Twitter, Instagram, Goigle+, XING, LinkedIn, YouTube, Snapchat, Soundcloud, Pinterest, Vine, Periscope und gefühlt noch 2.000 Andere. Es ist aber ohne Frage so, dass Facebook durch seine Reichweite führend ist. Den “Call to Action” sollst Du aber überall bedenken und nutzen.

  • Facebook verkauft nicht.

Jetzt musst Du stark sein: Facebook verkauft nicht. Es liegt nicht an der Plattform, sondern daran, dass sich Menschen noch nie für Werbung interessiert haben. Ja, leider. Es ist so. Menschen interessieren sich im Idealfall für Menschen und für den eigene Vorteil. Daher kommt das Foto besser an als der Podcast. Und auf anderen Plattform ist es ähnlich.

Denke also außerhalb der platten Verkaufsfloskeln. Auch Rabatte und Preiskämpfe werden dich nicht weiter bringen.

  • Facebook ist Dein Spielplatz.

Wegen der Reichweite auf Facebook hast Du die Chance zu Experimentieren. Du kannst und sollst Dich ausprobieren mit den Inhalten, der Art zu sprechen, den Bildern und Links, die Du publiziert. Sei also kreativ und nicht schüchtern, auch mal Ideen von anderen Branchen auf Dein Business zu übertragen. Ich lasse mich gerne von Keksherstellern, Filmproduzenten und Events inspirieren. Bitte beachte: Inspirieren heißt nicht kopieren. Aber das weißt Du ja 🙂


Jetzt legen wir los mit den 10 wichtigsten Call to Action Regeln:


1. Habe nur EIN Ziel pro Post.

Das war der häufigste Grund, warum mein Call to Action anfangs nicht funktioniert hat. Ich wollte alles. Die Fans sollten auf das Bild klicken, liken, mit einem Kommentar an einer aktiven Diskussion teilnehmen, den Artikel noch teilen und dann noch einen Kommentar am Blog hinterlassen. Das war einfach zu viel.

Gib Deinen Fans ein Ziel. Und wirklich nur Eines. Mehr ist einfach nicht drin, denn Deine Fans haben nur wenige Sekunden Zeit um zu entscheiden, ob sie deinem Ruf nach Aktion nachkommen wollen.

Also:

  • Klicke Dich durch unsere Fotoshow!
  • Was meinst Du dazu? Schreib mir Deine Meinung als Kommentar!
  • Ich freue mich, wenn Du den Artikel mit Freunden teilst.


2. Formuliere es persönlich.

Auch im Call to Action müssen Deine Fans Dich spüren, ja Deinen persönlichen Sprachstil erkennen können. Das kann eine ganz spezielle Formulierung sein, die Du gerne verwendest, wenn Du sprichst. Oder ein Lieblingswort.

Verkünstel Dich also nicht von Deiner Sprechweise zu Deiner Schreibweise. Sei, wie Du bist, dann ist Deine Botschaft auch persönlich.

3. Sag klar, was Du möchtest.

Niemand der schreibt ist davor gefeit, manchmal etwas zu kompliziert zu schreiben und sich in schicken Nebensätzen und Erklärungen zu verlieren. Mir fällt es immer wieder auf, wenn ich eine Anleitung auf facebook-fuer-frauen.de veröffentliche. Oft gehe ich von zu viel Vorwissen aus oder nehme gewisse Schritte als gegeben hin. Manchmal formuliere ich auch zu verspielt und baue noch einen Vergleich ein. Da brauche ich dann geübte Gegenleser_innen.

Vermeide meine Fehler und suche jemanden in Deinem Umfeld, der Deine Texte liest, bevor Du sie veröffentlichst. Auch Deine Social Media-Texte brauchen diese Aufmerksamkeit um schnell verstanden zu werden.

Dabei möchte ich nochmal darauf hinweisen, dass der eine oder andere Tippfehler sympathisch ist. Wenn es aber auf täglicher Basis vorkommt, dass Satzzeichen wie aus der Tüte über einen Text gestreut werden, wirkt das unprofessionell. Übrigens auch, wenn es gar keine Satzzeichen gibt 😉

4. SCHREI NICHT HERUM!

Es gibt da so eine Sache, die Deinen Call to Action sofort in digitale Ungnade fallen lässt: PERMANENTE GROSSSCHREIBUNG.

Im Internet kann man ja die Art und Weise, wie man einen Satz sagt, nicht auslegen, meinen viele. Ob es jetzt nur ein geflüsterter Kommentar ist oder aber ein laut hinaus geschriener Satz, kann aber sehr wohl unterschieden werden. Auch in Facebook, wo es keine Fettschrift gibt.

Wer alles in Großbuchstaben schreibt, ist laut und schreit seine Fans damit an. Fachkompetenz kann man aber nicht wie Fisch am Fischmarkt verkaufen. Ich denke, Du hast meinen Punkt verstanden. Permanente Großschreibung ist tabu. Schrei Deine Fans also nicht an. Nutze vielmehr die Aufmerksamkeit, die Du mit einem Post erreichen kannst, der mit einem *flüster* beginnt und *flüster* endet.


5. Achte auf Dein Gesamtkonzept.

Der Call to Action Tipp mag Dir jetzt banal vorkommen, aber er ist wichtig. Überlege Dir, wie die Situation ist, wenn Dein Traumkunde oder Deine Traumkundin Deinen (Facebook)Text liest. Ist die Person alleine oder in einer Gruppe? Ist Eure Gesprächsbasis eher privat oder geschäftlich? Am Handy oder vor dem PC-Bildschirm?

Mehrheitlich erreichen Deine Facebook-Botschaften Einzelpersonen, die eine persönliche Bindung zu Dir haben. Überlege Dir also genau, ob Du dein Gegenüber mit Du oder Sie ansprechen möchtest. Wie ich es halte, ist Dir sicher schon aufgefallen.

Bleib immer bei Deinem Gesamtkonzept, dass Du auch in Deinem E-Mail Marketing und Deinem Blog bzw. auf Deiner Homepage durchhältst. Sonst werden sich Deine Kunden nicht durchgängig angesprochen fühlen.

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6. Sei abwechslungsreich.

Es ist die gleiche Sache, wie mit dem Essen. Es geht um gesunde Abwechslung. Immer nur Spaghetti, nervt. Auch immer nur Sprüche oder immer nur Katzenfotos. Ausnahme: Du verkauft Postkarten mit Katzen und Sprüchen.

Spiele und experimentierte mit der Länge Deines Call to Action. Manchmal kann eine einzige Zeile genügen: “Wir unterstützen das Projekt NGO Taxi mit 1€ für jedes verkaufte Ebook.”

Manchmal braucht es eine ergreifend geschriebene Story. Die darf dann auch mal länger sein und in einem überschwänglichen, emotionalem Call to Action enden. Etwa einer Geschichte über die Lebensveränderung einer Klientin, die damit endet, sich jetzt gleich in den Newsletter einzutragen für mehr lebensverändernde Tipps unter dem Link www…..


7. Habe Wiedererkennungszeichen.

In meinen Einzelstunden frage ich gerne, welchen Spleen, welche Eigenheit das Unternehmen und welche Eigenheiten die Unternehmer-Persönlichkeiten mitbringen. Diese sind nämlich perfekte Wiedererkennungszeichen.

Ich bin als Teetrinkerin bekannt weil ich es offen kommuniziere. Mit diesem Merkmal  persönlicher Wiedererkennbarkeit, kann ich punkten. Denn die Menschen denken bei Bildern von Tee oder Teetassen dann eher an mich. Ich stelle immer eine Frage und setze damit einen Impus für einen Call to Action, den man nicht kopieren kann.

Jede Person und jedes Unternehmen sollte so einen Spleen haben und damit auch im Call to Action arbeiten, sprich diese Eigenheiten entwickeln, kultivieren und für sich nutzen.


8. Überlege mehrere Schritte voraus.

Wer heute einen Call to Action absetzt, fordert die Fans oft dazu auf, innerhalb von Facebook zu interagieren. Daumen hoch, Kommentar, Nachricht weiter teilen. Ich gebe meinen Fans immer öfter Calls to Actions, die weg von Facebook führen. Sprich in meinen Newsletter, auf meinen Blog, zu meinen Produkten.

Warum?
Weil ich gerne voraus denke.

Facebook wird nicht immer cool sein. Irgendwann könnten nur noch die Werbebotschaften übrig bleiben. Oder eine neue App kommt und niemand geht mehr auf Facebook. Das ist mit MySpace passiert und kann jederzeit wieder mit einem anderen Netzwerk passieren. XING steht vor einer solchen Implosion und bald bleibt dort nur noch ein Adressbuch übrig.

Daher fordere ich meine Fans jetzt schon auf, unterschiedliche Actions zu erkennen, die von mir sind. Zur Zeit steht mein Verhältnis bei gut 40 % Actions in Facebook zu 60 % Actions außerhalb von Facebook.

Damit bin ich nicht mehr Abhängig von Facebook. Ich nutze es als clevere Traffic-Quelle für meine Inhalte & Produkte.

Plane also voraus, dass Du mindestens die Hälfte aller Actions außerhalb von Facebook einsammeln solltest, um langfristig erfolgreich zu sein.

9. Gib allem einen Sinn.

Es gibt ja so Tage, an denen man nicht wirklich eine Neuigkeit hat, die auf die Facebook-Seite passt. Dann kommen gerne die Bilder von Haustieren, Kindern und Sprüche auf den Plan. Zudem solltest Du auch, immer wieder interessante Neuigkeiten von anderen Webseiten, Facebook-Seiten und Blogs teilen.

Wichtig dabei ist aber immer, dass die Nachrichten einen Sinn ergeben im Zusammenhang mit Deinen Unternehmen. Einen Sinn für deinen Produktverkauf.

Wenn Du als Coach Blockaden und Glaubenssätze löst, ist es sinnvoll über ein Buch zu berichten, dass einem Klienten geholfen hat. Es ist aber gänzlich unpassend einen Petionsaufruf gegen Walfang zu posten. Der Call to Action der damit gesetzt wird ist zwar ehrenhaft, aber fruchtlos für das Unternehmen als Coach.

Daher muss alles, was Du mit einem Call to Action versiehst, wirklichen geschäftlichen Nutzen bringen. Denk einfach immer dran: Was hat mein Klient von dieser Information? Hilft sie ihm weiter, unterhält sie ihn oder ist der Inhalt thematisch interessant?

10. Die Grenzen von 460, 200, 150.

Facebook hat Grenzen. Wenn wir ehrlich sind, ziemlich viele sogar. Drei davon sind 460 – 200 – 150. Es ist die Anzahl der Zeichen, die gezeigt werden, bevor “Mehr anzeigen“ in blau eingeblendet wird.

Die 460 steht für 460 Zeichen, die Du schreiben kannst bevor Dein Text bei einer normalen PC-Neuigkeiten auf Facebook abgeschnitten und hinter dem "Mehr anzeigen“verborgen wird.

Die 200 stehen für 200 Zeichen die du schreiben kannst, bevor Dein Text auf Smartphones abgeschnitten wird.

Die 150 stehen für 150 Zeichen wie du eingeben kannst wenn Deinen Text auf einem herkömmlichen Handy nicht abgeschnitten werden soll.

Nun, das ist alles sehr technisch. Aber warum interessiert das den Call to Action?

Ganz einfach: Weil der Call to Action nun wirklich wirkt, wenn er vor der „Mehr anzeigen“ Barriere gesehen werden kann. Muss Dein Fan in erst klicken, ist es nicht sehr wahrscheinlich dass er gesehen wird.

Daher raten manche Studien dazu, den Text auf 90 Zeichen zu beschränken. Dass das aber nicht immer emotional ist, ist klar. Wenn du mehr Zeichen brauchst, nimm Sie Dir. Achte aber immer darauf, dass du schon in den Ersten 150 Zeichen Neugierde auf das Thema weckst.

Ich nutze dafür eine Erweiterung für den Google Chrome Browser. Sie heißt Word Count und ist kostenfrei. Du kannst aber ebenso dein Textprogramm zählen lassen, um sicher zu gehen, dass deine Neuigkeiten auch wirklich gut ankommt.

Mir ist schon klar, dass nicht jeder Beitrag perfekt sein kann für PC, Smartphone und herkömmliche Handys. Aber es geht nicht darum perfekt zu sein. Auch mir gelingt es nicht immer, den Call to Action vor der „Mehr anzeigen“-Barriere zu platzieren.

Es geht darum ein Gefühl zu entwickeln, wie Deine Fans Deine Neuigkeiten lesen und wie oft Du so eine Erinnerung zum Interagieren einbauen solltest. Denn jede Unternehmensseite hat andere Fans, die unterschiedlich reagieren.  


Kein Patent aber viele Muster.

Wie Du sicher gemerkt hast gibt es viele Muster und Möglichkeiten den Call to Action  richtig zu machen. Aber es gibt kein Patentrezept.

Jetzt bin ich gespannt: Schreib mir in den Kommentaren welche Call To Action Dich nerven und welche sympathisch sind für deine Ohren. Und natürlich interessiert mich brennend: Welcher Tipp aus dieser Liste ist Dein Lieblingstipp und warum?

Herzlichst,
Sandra

Ich bin Sandra Staub. Ex-Journalistin, Marketing-Ausbrecherin, Autorin von ‘Facebook für Frauen’ und ‘Emoji Boost‘. Unternehmerin & Macherin von UnternehmerInnen im Web. Als Agenturinhaberin versorge ich mit meinem Team Unternehmen mit Social Media-Leistungen, Blogposts & E-Mail Marketing.