Unternehmen erkennen zusehendes, dass heute in Blogs mehr besprochen und diskutiert wird als in so mancher Tageszeitung. Die Aussagen und Tests, die dort von Bloggern gemacht werden, sind meinungsbildend in ihren ganz speziellen Sparten und zudem auf Google oft besser zu finden, als Presseartikel. Nun wünschen sich immer mehr Unternehmen, auch in Blogs positiv besprochen zu werden und schalten Ihre PR-Agenturen ein. Das kann ins Auge gehen oder eine tolle Kooperation ergeben, so wie ich es schon erlebt habe. Hier kommen 7 Tipps, die ich bei meinem Interview mit Torsten Maue notiert habe…
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Das ganze 45min Hangout-Interview mit Blogger und Social Media Berater Torsten Maue könnt Ihr Euch gleich hier drunter in voller Länge ansehen:
Nur 7 Tipps aus diesem Gespräch?
In diesem Gespräch stecken natürlich viel mehr als nur 7 Tipps für Bloggerrelations. Aber nicht alles ist für alle Unternehmen und Marken gleich wichtig. Während die Einen auf Live-Veranstaltungen setzen, arbeiten andere daran, Ihre Produkte in vielen Tests besprochen zu bekommen und wieder andere wünschen sich allgemein ein positiveres Bild der Marke in der Öffentlichkeit. Das Gespräch ist also eine Art kleines Buffet. Hier sind nun die Top-Tipps:
1. Was sind die wichtigsten Kriterien für die Auswahl von Bloggern?
“Nicht jeder Blogger kann jeden Zweck erfüllen.” sagt Torsten Maue ganz richtig. Die Leserzielgruppe des Blogs muss zur Marke passen, die darin besprochen werden soll. Denn wenn etwa der Schreibstil nicht zum Selbstverständnis der Marke passt, wird die Leserschaft einfach nicht zuhören.
Zudem sind Torsten und ich (unabhängig voneinander) der Meinung, dass ein Blog maximal 20{53bd9a6ddeb8ec36604ea7656b5f21e381862a36aa6a146ad99697e9af2e08d5} “gesponserte” Artikel haben sollte. Dass diese gekennzeichnet sein sollten, ist selbstverständlich.
2. Wie sinnvoll ist es, Blogger zu einer Pressekonferenz einzuladen? Was wäre besser?
Sind Pressekonferenzen zu regional oder zu speziell, ist es nicht sinnvoll, Blogger im großen Stil einzuladen. Passt aber das Thema exakt zum Blog und ist auch wesentlich für die Leser des Blogs, dann ist es perfekt und eine Einladung ist auch Erfolg versprechend.
3. Ist eine regelmäßige Zusammenarbeit mit den gleichen Bloggern sinnvoll oder sollten man immer wieder mit Neuen zusammenarbeiten?
Hier wird oft mit großen Zahlen von Unternehmen hantiert, die dann meinen, wer nicht 100 Fach-Blogger auf seiner Kontaktliste stehen hat, der hätte überhaupt keine wertvollen Kontakte zu Bloggern. Diese Denke kommt aus einer Zeit, in der Presseverteiler 5.000 Kontakte haben mussten, weil sie sonst nicht genug Personen erreichen.
Ich habe gute Erfahrungen mit regelmäßigen Kooperationen in kleinen Blogger-Gruppen, die auch Serien gegenseitig unterstützen, etwa Blogparaden. Torsten hat aus dem Nähkästchen erzählt, dass er oft nur einmal mit Unternehmen kooperiert, nun aber auch anfängt, Serien zu starten. Er plädiert aber auch dafür, mit unterschiedlichen Bloggern zusammen zu arbeiten, damit sich die Reichweite mit dem Thema erweitert.
4. Blogger und Events – Braucht man heute wirklich einen festen Ansprechpartner für Blogger auf Events?
Es ist kein Muss, hier einen festen Ansprechpartner zu haben. Es wäre aber durchaus angemessen, wenn zumindest klar ist, was ein Blogger ist und wer am Event auch Fragen von Bloggern beantworten kann und darf. Hier den Bloggern einfach nur einen Pressetext vorzulesen ist zu wenig.
5. Blogger und Events bzw. Schreiben – Was tun, wenn auf hohem Niveau genörgelt wird?
Die kürzeste Antwort: Drüber stehen. Auch Berichte von Journalisten sind nicht immer rosarot und jubelnd. Blogger brauchen primär Stromanschluss und kostenfreies WLAN. Wer sich aber bemüht, einen Blogger quer durch die Republik zu schicken, macht sich mit Kostenerstattungen Freunde. Blogger wie Torsten sind sogar richtige Sparfüchse und nutzen auch gerne die eigene Bahncard.
6. Wie geht man als Unternehmen mit Anfragen von Bloggern um?
Der stärkste Tipp dürfte sein, weiterhin auszuwählen, mit wem man kooperiert. Unternehmen sollten sich nicht einlullen lassen und nur für die Reichweite, an jeden mit vollen Händen Geschenke verteilen. Erst mal Blog ansehen, Zielgruppe überdenken, sich Metriken über Unique User zeigen lassen und dann entscheiden, welche Art von Kooperation stattfinden kann.
7. Funktioniert der klassische Goodiebag am Schluss noch?
Die Zeit der CD ist vorbei. Blogger brauchen auch keine Pressemappe mit ausgedruckten Fotos. Originelle, gebrandete USB-Sticks stehen wesentlich höher im Kurs. Auch Dropbox-Links sind eine gute Möglichkeit um Pressedaten, wie etwa Fotos einer Veranstaltung weiterzugeben. Die schönsten Erinnerungen sind aber eigenständige Ideen, die das Unternehmen einzigartig werden lassen.
Welche Tipps habt Ihr noch für #Bloggerrelations? Welche Fragen würdet Ihr gerne beantwortet wissen? Ich freue mich, wenn Ihr diesen Artikel lest, teilt und kommentiert!
Eure
Sandra