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Würdest Du einen Vertrag mit einer Ltd. abschließen? Oder ein Produkt von einer estnischen Gesellschaft kaufen? Viele Unternehmen denken heute über eine ausländische Gesellschaft nach. Das bietet große Chancen, aber auch einige Risiken. Sandra hat mit Anwalt Carsten Lexa das Thema etwas genauer unter die Lupe genommen.
Ausländische Gesellschaft – Welche Formen sind besonders verbreitet?
Weit verbreitet sind sowohl amerikanische Gesellschaften wie LLC, LLP,…ect., aber auch Gesellschaften, die zwar auf den ersten Blick deutsch aussehen, aber im europäischen Ausland sitzen. Ein Beispiel dafür sind Firmen mit Sitz in Estland oder Zypern. Aus ausländischen Gesellschaftsformen können sich großartige Geschäftschancen ergeben, sie sind aber auch mit gewissen Risiken verbunden, die man kennen sollte.
Welche Unternehmen nutzen die ausländische Gesellschaft?
Wenn man als Ausländer in Deutschland Geschäfte machen möchte, dann ist eine deutsche Gesellschaft von Vorteil, denn mit einer ausländischen Gesellschaftsform gibt es oft Vertrauensprobleme.
Ausländische Gesellschaften werden häufig von Dienstleistern oder digitalen Nomaden genutzt und sind dann eine Option, wenn man international tätig ist oder wenn man Geschäfte in besonderen Regionen machen möchte.
Welche Chancen bringen Ltd, SA, SRL, LLC und Co.?
Je nach Land ergeben sich aus den ausländischen Gesellschaftsformen verschiedene Vorteile. In Zypern muss man zum Beispiel von Ausschüttungen einer Kapitalgesellschaft an sich selbst kaum Steuern zahlen. Das ist vor allem für Investoren von Vorteil. Ein anderer Vorteil stellt in anderen Ländern wiederum die Haftungsbeschränkung dar. So braucht man in Großbritannien kein Stammkapital. In Estland sind Gesellschaften hingegen leichter zu handhaben, da alles digital erledigt werden kann.
Oftmals wird eine ausländische Gesellschaft auch für Marketingzwecke genutzt und vom Unternehmen nach außen kommuniziert, dass lokale Arbeitsplätze geschaffen werden.
Mit welchen Risiken müssen Gründer*innen rechnen?
Wichtig ist immer die Vertrauensfrage. Manche Unternehmen wollen nicht mit ausländischen Gesellschaften zusammenarbeiten, die sie nicht kennen. Man sollte sich zudem als Gründer immer zuerst mit dem Gesellschaftsrecht auseinandersetzen oder einen Anwalt oder eine Agentur engagieren, die einem bei Rechtsfragen weiterhelfen können. Zudem ist es wichtig vorab zu klären, welche Fragen im Hinblick auf die Buchhaltung (Was kann ich von der Steuer absetzen? Was muss wie verbucht werden?) entstehen könnten. Man sollte sich vorab im Klaren sein, dass immer wieder Probleme auftreten können, die man nicht auf dem Schirm hatte. Anwalt Lexa empfiehlt nicht blauäugig zu handeln, gleichzeitig sollte man sich aber auch nicht abschrecken lassen. Am besten sei es, sich zuerst gut über die Gesellschaftsformen zu informieren und danach die Vor- und Nachteile abzuwägen.
Was ist die Empfehlung des Anwalts für ausländische Gesellschaften?
Anwalt Lexa empfiehlt, die Gesellschaftsform und den Unternehmenssitz abhängig vom Sitz der Geschäftspartner zu machen und nicht immer vorrangig auf die Steuern zu achten. Wenn man seinen Wohnsitz in Deutschland hat und dort auch gemeldet ist, dann gilt das Weltsteuerprinzip und die Steuern werden irgendwann wieder an einen ausgeschüttet. Es kann daher von Vorteil sein, in Deutschland Steuern zu bezahlen. Zudem sollte man schauen, ob sich der Aufwand im Ausland überhaupt lohnt. Gerade bei Unternehmen, die sich noch am Anfang befinden und niedrige Gewinne verbuchen, ist das oftmals nicht so.
Generell rät der Anwalt aber dazu, auch ausländische Gesellschaftsformen in Betracht zu ziehen und sich nicht nur auf Deutschland festzulegen, da es je nach Bedarf in anderen Ländern großartige Ansätze gibt.
Für weitere Fragen zum Thema oder für Hilfe bei der Gründung einer ausländischen Gesellschaft kannst du dich direkt an Carsten Lexa wenden oder Sandra kontaktieren.
Herzlichst,
Michelle
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