UPDATE: Facebook hatte mich 6 Monate gesperrt für Ads – Mein Team übernimmt

Sandra Staub ist mürrisch

Es ist kurz vor 22h. Eben hatte ich ein sehr sympathisches Telefonat mit einem Facebook Support Mitarbeiter. 

Ich werde wohl nie wieder Facebook und Instagram Ads mit meinem eigenen Account schalten dürfen. Mein persönlicher Zugang zu Werbeanzeigen, verwalten von Business Manager und auch Zielgruppen wurde gesperrt – vermutlich dauerhaft. Wegen Verstoßes gegen irgendwelche Richtlinien oder Regeln, die mir nicht näher erläutert wurden. Auch der Mitarbeiter im Support sieht nicht, warum ich gesperrt wurde.

Er sieht nur: Computer says no. Fachabteilung says no. Du darfst nicht mehr. 

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Quer durch den Gemüsegarten geworben

Jahrelang hab ich für KundInnen Werbeanzeigen geschaltet. Quer durch viele Themengebiete von Coaching über Fitness, zu Listenaufbau, Onlinekurse und bis zu Lebensmitteln und E-Commerce. Natürlich gingen da manche Anzeigen nicht durch und wurden von Facebook beanstandet. Als Dienstleisterin muss ich es versuchen, die Ads zu schalten. Mein Video zum Thema Werbeanzeigen und Regelwerk auf Facebook laufen bis heute super und zig Menschen beschweren sich in den Kommentaren über gesperrte Werbekonten aus heiterem Himmel. 

Jeden Monat verantwortete ich an die 10.000 € Werbeumsätze, zu Spitzenzeiten bin ich Kampagnen mit fast 100.000 € Volumen gefahren. 

Unterricht & Bücher geschrieben

Ich habe gesamt 6 Jahre unterrichtet, wie man Werbeanzeigen im Meta-Konzern schaltet, wie man den Business-Manager bändigt und strategisch klug vorgeht. Mein YouTube Kanal ist voll von Tipps rund um Facebook Marketing. Manche erinnern sich sogar, dass ich mal ein Buch geschrieben habe, das Frauen an Facebook heranführen wollte. Beide Auflagen sind ausverkauft und bevor jemand fragt: Nein, ich werde es nie wieder auflegen. 

Aber, weil ich nie riesige Umsätze dauerhaft gefahren habe, kam ich nie ins Betreuungsprogramm für große Agenturen und persönlicher Betreuungsperson bei Facebook. Viele liebe Menschen in diesem Programm haben schon für mich nachgefragt. Alles vergebens: Computer says no. Metas Fachabteilung hat auch keine Lust, sich um eine Nicht-Premium-Kundin zu kümmern.  

Das Team übernimmt & skaliert

Inzwischen habe ich ein großartiges Team, das meine Kunden mit Facebook- und Instagram-Ads betreut. In den letzten 3 Monaten seit meiner persönlichen Sperre hat mich das unfassbar entlastet und dafür möchte ich mal Danke sagen! Noch nie lief es so gut und das, obwohl es wahrlich nicht immer einfach ist mit den Netzwerken. 

Nach wie vor berate ich zu dem Thema und bin immer noch begeistert, wie effektiv wir mit kleinen und günstigen Aktionen sein können, wenn denn alles zusammenpasst. Die Ads laufen halt nicht mehr über mich. Strategisch und operativ bin ich dank Team und Bildschirmfreigaben weiter voll handlungsfähig. 

Beim Business Manager habe ich selbst als unmöglich geltende Probleme meiner Kunden selbst während meiner Sperre immer ohne Facebook gelöst bekommen. Wie? Bildschirmübertragung. Nein, es braucht wirklich keine magischen Sprüche. 

Du musst nichts falsch machen, oft sitzt nur ein Pups schief

Ich kann heute sagen: Du musst nichts falsch machen, um gesperrt zu werden. Es kann auch einfach nur heißen, wir finden Dich nicht so gut. Oder Du hast in Flennsburg zu viele magische Punkte gesammelt. Oder ich hab einfach meine Kunden nicht genau genug angesehen, um sie abzulehnen, weil sie vielleicht etwas verkaufen, das in Facebooks Regeln als nicht okay steht. Oder es gab ungeklärte Missverständnisse. Es ist für mich nicht klar, welchen Kunden ich hätte ablehnen müssen. Es ist halt nicht jeder ein E-Commerce mit Gratis-Versand und 90 Tage gratis Rückgaberecht. 

Der super nette Facebook Mitarbeiter hat sich Zeit genommen mir zuzuhören. Diese Psychohygiene hat sehr gut getan und dafür möchte ich mich in aller Form bedanken. 

Ich bin unwichtig für Meta

Es zeigt aber auch: Ich als Sandra bin unwichtig für dieses Netzwerk, auch wenn ich seit 2020 jeden Mittwoch um 20h Live-Videos mache. Ich bin nie reich und berühmt geworden mit meiner Facebook-Aktivität. Ich bin halt, wie ich bin. 

Jetzt werden viele ganz originell sagen, ach wenn eine Tür zugeht, geht eine andere auf. Ja, schon mal gehört, klingt aber doch nach einem Spruch um Mutlose doch nochmal zu begeistern und nicht aufzugeben, oder?

Ich werde nicht untergehen und der Meta-Konzern braucht auch noch etwas dafür. Ich habe ein Team, das für mich diesen Teil übernehmen kann und heute sogar schneller ist, als ich es jemals sein konnte. Ich habe inzwischen in allen Social Media Kanälen Werbemöglichkeiten für meine Kunden erschlossen und gemeinsam als Team setzen wir Omnipresenz-Kampagnen um, von A bis Z.

Meta, das ist kein Geschäftsgebaren

Hat es mir also „gutgetan“ gesperrt worden zu sein, wie manche Esos meinen? Nein verdammt. Es ist eine Frechheit so mit Geschäftspartnern umzugehen und nicht mal Auskunft zu geben. Es ist aber auch deren Hausrecht zu sagen, Dich möchten wir nicht mehr. Ich muss dann aber auch nichts von Meta mehr empfehlen. Das war nämlich immer freiwillig. Wundert Euch also bitte nicht, wenn jetzt mehr meiner Empfehlungen in andere Richtungen gehen. 

Das Update: Plötzlich wieder freigeschaltet

Recht genau 6 Monate nach der plötzlichen Sperrung habe ich mich für eine Kundin im Facebook Support Chat beschwert über eine nicht ausgelieferte Ad. Dort habe ich dann auch gehört, dass man mich doch wieder freischalten könne. Das würde an die Fachabteilung weitergeleitet werden. Und was soll ich sagen: Keine 12 Stunden später konnte ich wieder schalten und walten wie davor.


Ist jetzt alles wieder gut? Nein, wirklich nicht.

Denn niemand hat sich bei mir entschuldigt für diese willkürliche Sperrung. Niemand hat mir meine entgangenen Umsätze abgegolten. Niemand hat meinen Imageschaden repariert. Niemand kann meine enttäuschten Kund*innen zurückholen. Niemand kann das Vertrauen in mich, das in 6 Monaten kaputtgemacht wurde (nicht von mir, sondern von Facebook) wieder aufbauen. Niemand kratzt es wirklich bei Facebook, Verzeihung Meta. Mich kratzt die Namensänderung nicht so sehr, geb ich zu.

Und es geht weiter

Eine Kundin wurde gesperrt. Bei ihr ist ihre Seite nicht mehr für Werbung berechtigt. Bei einer anderen Kundin wurde auch das Werben verboten. Keine hat Schlangenöl verkauft, sondern Seife, Klamotten, Schönheit. Ein mir bekannter Blogger wurde sogar ganz gesperrt. Eine Journalistin in meinem Umfeld auch. Ich denke, es ist also hausgemacht, wenn immer mehr Menschen Facebook und Instagram den Rücken kehren, weil man so einfach nicht mit geschätzten Menschen umgeht.

Herzlichst,
Sandra

Ich bin Sandra Staub. Ex-Journalistin, Marketing-Ausbrecherin, Autorin von ‘Facebook für Frauen’ und ‘Emoji Boost‘. Unternehmerin & Macherin von UnternehmerInnen im Web. Als Agenturinhaberin versorge ich mit meinem Team Unternehmen mit Social Media-Leistungen, Blogposts & E-Mail Marketing.