Warum ich nicht für Texterbörsen schreibe…

Diese Woche hat mich der Artikel einer Bekannten/ Freundin/ meiner Lektorin aufgewühlt. Er dreht sich um die Scheinheiligkeit, wenn viele Bio-Sojamilch und fair gehandelten Kaffe trinken, aber kein Geld für Texte auf ihren Homepages ausgeben wollen. Da sind dann 30 Euro für einen Blogbeitrag mit Recherche plötzlich zu viel. Für mich lässt das tief blicken und macht mich mehr als nachdenklich. Für wie wenig würdet Ihr als Freelancer arbeiten? 

Dieses Video mag viele unterhalten. Mir bleibt die Nachricht dahinter im Halse stecken.

Genau wie der Beitrag von Margarete diese Woche. Sie beschreibt in Ihrem Posting auf Facebook, wie man als amtlich talentierter Schreiberling für 4 Std. Arbeit  € 15 verdient. Da fühlt man sich dezent verarscht, wenn man stundenlang auf seinen teuer bezahlten Flug warten muss und noch einen wichtigen Termin verpasst.

Wie man mit bis zu 100 Wochenarbeitsstunden noch kreativ arbeiten soll, weiß auch sie nicht. Dass die Müllabfuhr aber für 90 Euro mehr im Monat streikt, ist aber okay.

Am krassesten finde ich aber, wie die Medien seit “Sex and the City” alle Menschen glauben machen, dass Schreiber alle quasi am Vormittag von der Couch aus  5.000 Euro pro Monat verdienen. Für diesen Artikel der WELT, haben offenbar drei Gratis-Volontäre recherchieren und fotografieren müssen. Aber nein, sie wurden mit Abonnenten und Werbe-Geldern bezahlt.

Ich habe mich zu Beginn meiner Selbstständigkeit auch bei einigen Börsen dieser Art angemeldet. Glücklicherweise hatte ich nie genug Zeit, mich mit 80 anderen um einen Texterjob für € 10 zu prügeln. Das verdanke ich zum Einen meinem Business-Plan, der auf mehrere, sehr unterschiedliche Themen setzte. Und zum Anderen einfach dem Zufall, der mir gute Kontakte brachte und das Texten zu meinem Nebengeschäft werden ließ.

Ich hatte also nur Glück. Mir ist aber bewusst, dass ein Blogbeitrag, der für € 30 geschrieben wird, keine besondere Substanz enthalten kann. Denn er muss in 20 Minuten geschrieben und dann in 10 Minuten von der besten Freundin Korrektur gelesen sein. Und dann auf zum nächsten Beitrag. Man muss ja die Miete verdienen. Für mich funktioniert dieses System nicht. Ich schreibe meine Beiträge weiterhin selbst und bin der Meinung: Wer nicht schreiben kann, sollte es nicht müssen. Dann überlegt man sich was anderes und macht Podcasts oder Videos…

Einen ähnlichen Texter-Job, nämlich SEO-Texte für den Shop eines lieben Kunden, habe ich noch hier liegen. Aber es wird mein Letzter sein. Denn ich weiß, dass es ein besonderes Fachthema ist, in das man sich eben nicht in 20 Minuten lesen auf Wikipedia und Co. einarbeiten kann. Es erfordert mehr Wissen und daher ist es besser bezahlt als bei Texterbörsen.

Es würde mich sehr freuen, wenn Ihr Euch die Zeit für den Text von Margarete nehmen würdet. Er ist unten eingebettet. Danke! 

Eure
Sandra

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Beitrag von texz.de.

Ich bin Sandra Staub. Ex-Journalistin, Marketing-Ausbrecherin, Autorin von ‘Facebook für Frauen’ und ‘Emoji Boost‘. Unternehmerin & Macherin von UnternehmerInnen im Web. Als Agenturinhaberin versorge ich mit meinem Team Unternehmen mit Social Media-Leistungen, Blogposts & E-Mail Marketing.