Deine Posts sollen gesehen werden. Virale Inhalte und sensationelle Meldungen eignen sich perfekt, um das zu erreichen. Angesichts von Tobsuchtsattacken und Terror in Social Media müssen wir uns aber fragen: Was soll ich wirklich posten? Und was lieber nicht?
Thank you for reading this post, don't forget to subscribe!Eine Anleitung für alle, die sich manchmal nicht sicher sind, ob sie etwas teilen sollen, oder nicht oder vielleicht doch.
Sensationelle Meldungen als Strategie von Presse & Co.
Jeder von uns verspürt bei bestimmten Themen das dringende Bedürfnis die eigene Meinung zu sagen. Im Idealfall wünschen wir uns dazu dann natürlich eine große Reichweite, sodass unser Umfeld auch mitbekommt, wofür wir wirklich stehen und was wir denken.
Meist bilden wir uns bereits aus der Headline und dem Titelbild eine Meinung und das wissen die Verfasser natürlich. Blogger, Medien und sogar Unternehmen gestalten ihre Beiträge so, dass sie damit nicht nur eine möglichst große Reichweite erzielen, sondern auch Stimmung machen auf Social Media Kanälen. Meist geht es dabei gar nicht um Zustimmung oder positives Feedback, denn Empörung ist sogar ein viel besseres Geschäft. Was passiert nun, wenn du eine Meldung mit einem Inhalt teilst, den du persönlich nicht vertrittst? Du möchtest dich damit in der Öffentlichkeit klar dagegen positionieren, insgeheim stärkst du den Inhalt jedoch indem zu ihm Reichweite gibst. Zusätzlich wird durch das Teilen auch der Algorithmus auf den Inhalt aufmerksam und verstärkt die Verbreitung im Netz. Du erreichst damit also genau das Gegenteil.
Jacindas Weg: Helden statt Märtyrer
Die Premierministerin von Neuseeland, Jacinda Ardern, ging beim Terroranschlag in Christchurch 2019 zum Beispiel auf eine etwas andere Art und Weise vor. Anstatt über Attentäter zu berichten und dadurch Märtyrer zu schaffen, konzentrierte man sich damals in den Berichterstattungen auf die Helden der Situation.
Meine Empfehlung zum Teilen von Inhalten:
Unterstütze, was du gut findest und denke über den Gegenwind nach
Wenn du etwas teilst dann gibst du automatisch eine Stimme dafür ab. Das ist das Gemeine an der Sache. Denn dadurch gibst du dem Inhalt Kraft und schenkst ihm Reichweite. Alles was du teilst, sagt etwas über dich aus.
Lese mehr als die Überschrift und das Bild
Bilde dir keine vorschnelle Meinung, sondern informiere dich über die Hintergrundinformation und über die Fakten. Dazu solltest Du auch mehrere Informationsquellen nutzen, wenn Du dir nicht sicher bist. Hier findest Du ein TED-Ed Video dazu. (aktuell nicht auf Deutsch)
Vermeide Spekulationen – Sie fallen dir schlussendlich immer auf den Kopf
Das Mittel der Spekulation wird heute gerne als Waffe benutzt. Sandra wurden erst vor kurzem wieder wilde Spekulationen rund um das Infektionsgeschehen auf den Globus zugeschickt – wie vermutlich jedem, der Freunde hat.
Diese „Informationen“ werden oft nur gestreut um das Vertrauen zu zerstören, denn sie haben mit Fakten nichts zu tun. Es sind Märchen und wie das so mit Märchen ist: Je besser solche Märchen erzählt werden, mit mehr blutigen Details, desto besser kann man sie sich merken. Und: Wenn Menschen oft genug Spekulationen hören, denken die Köpfe, es würde sich um noch unbestätigte Fakten handeln und sie seien ganz vorne mit dabei. Spoiler: Das passiert nie. Es bleiben immer noch Spekulationen.
Wenn diese auch noch mit Absicht gestreut werden um Menschen zu verunsichern und wir sie schlussendlich teilen, dann ist das hinterher nur noch peinlich. Wie etwa die nachgewiesene Zeitungsente „Die neue Facebook-Regeln“ die dann als Kettenbrief. Zum Glück kann man Social Media Posts auf Facebook, LikedIn, Twitter und Co auch wieder löschen.
Schaffe Helden, keine Märtyrer
Siehe oben bei der Neuseeländischen Premierministerin.
Wenn du die Meinung anderer nicht teilst, hast du zwei Möglichkeiten
Du kannst mitdiskutieren und die Diskussion größer machen oder du kannst die Diskussion ignorieren und keine Reichweite verschenken.
Dein Wertekompass muss nicht mit anderen übereinstimmen
Akzeptiere, dass andere einen eigenen Wertekompass haben und das du diesen auch stehen lassen kannst. Du musst nicht dagegenreden. In England würde man sagen: Agree to disagree. Wenn Du aber der Meinung bist, dass Du dagegenreden möchtest, dann tu es. Die Entscheidung liegt bei Dir.
Wenn Du Fragen hast zum Thema oder Dir dieser Beitrag weiter geholfen hat, freue ich mich über Deinen Kommentar.
Herzlichst,
Michelle vom Social-Media-Team